Gewaltprävention - Werkrealschule

Sozialtraining mit Mobbingprävention- und Mobbingintervention

Der Respekt vor der Würde eines jeden Menschen ist der grundlegende Baustein unserer Schulkultur und soll in Kooperation mit der Schulsozialarbeit verstärkt Beachtung im Sozialcurriculum der GWRS Jahnschule finden. Uns als Schule liegt neben der Wissensvermittlung auch der Aufbau einer guten Klassengemeinschaft am Herzen.

 

Unser Sozialcurriculum dient als Leitfaden und ist Grundlage für unser gemeinsames Verständnis sozialen Lernens. Es signalisiert nach innen und außen, dass hier an einem Strang gezogen wird und soziale Kompetenzen als Lernziel gemeinsam von Schulleitung, Lehrerkollegium, Eltern, Schüler*innen, Schulsozialarbeit und außerschulischen Partnern getragen werden.

Nach dem Amoklauf in Winnenden ist jede Schule verpflichtet, Mobbing präventiv gegenzusteuern oder in einem Fall von Mobbing professionell zu handeln.

An der Jahnschule ist Frau Bazarkaya Präventionsbeauftragte für die Grundschule und Herr Niemela für die Werkrealschule.

Kontakt: Sekretariat, Tel.: 07158-934-00 und verwaltung@jahn.schule.bwl.de.

Die Jahnschule hat sich entschieden, in Kooperation mit der Schulsozialarbeit, den Klassen 3 und 5 die Grundlagen mit dem Programm von Konfliktkultur zu arbeiten (https://www.konflikt-kultur.de/angebote-sozialtraining-und-mobbingintervention.html). Im Anschluss an die zweitägige Trainingsphase findet in der Schule über ein halbes Jahr eine Nachbearbeitung in der Klasse statt. Das Sozialtraining wird in der Klasse von den Lehrer*innen eigenständig weitergeführt, wobei positives Verhalten verstärkt wird. Die einzelnen Methoden werden erst trainiert und später von den Schüler*innen situativ auch in den folgenden Klassenstufen angewandt; sie werden so im Sinne der Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil der Klassen- und Schulkultur der Jahnschule.

Ziel des Trainings ist die Förderung der sozialen Kompetenz und der emotionalen Intelligenz. Erreicht wird dies u. a. durch die Arbeit an alltäglichen Konflikten zwischen Kindern und Jugendlichen, wie sie in Schulklassen vorkommen.

Der respektvolle Umgang miteinander, die gegenseitige Wertschätzung und der Zusammenhalt der Klasse werden gestärkt. Die positiven Beziehungserfahrungen wirken sich auch auf die Lernmotivation aus und führen erfahrungsgemäß zu einem verbesserten Arbeits- und Lernklima. Das Ziel für jede*n Schüler*in ist, dass sie bzw. er in der Schule

  1. In Frieden leben und
  2. In Ruhe arbeiten kann.

Den Schüler*innen werden die hierfür nötigen Kompetenzen wie Bedürfnisaufschub, Frustrationstoleranz und Selbstkontrolle, sowie Tugenden wie Mut, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Respekt, Mitgefühl und Verlässlichkeit vermittelt und trainiert.

Zu Beginn berichten die Schüler*innen, wie dies in ihrer Klasse gelingt und von Dingen, die sie im Umgang miteinander stören, verletzen oder nerven. Diese Sammlung lässt sich in drei Kategorien untergliedern: Verletzungen von Herz und Seele, Körper und Eigentum.

Basierend auf Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, formulieren die Kinder in ihren eigenen Worten drei Menschenrechte, wie zum Beispiel:

1. Ich werde Herz und Seele aller Menschen vorsichtig behandeln.

     (Unversehrtheit von Herz und Seele)

2. Ich werde den Körper aller Menschen gut behandeln.

     (körperliche Unversehrtheit)

3. Ich werde das Eigentum aller Menschen sorgfältig behandeln.

     (Unversehrtheit des Eigentums)

 

Die Schüler*innen lernen im Sozialtraining anhand von Lobbriefen, wie man sich gegenseitig lobt und positive Rückmeldung gibt. Und sie lernen anhand von Wunschbriefen, sich gegenseitig konstruktiv zu kritisieren.

Für die Anwendung der Menschenrechte gibt es keine Ausnahme, genauso wie es für das Grundgesetz keine Ausnahme gibt. Die Schüler*innen lernen, sich bei Menschenrechtsverletzungen mit Hilfe der gewaltfreien Selbstbehauptung selbst zu behaupten und professionell Hilfe zu holen.

Im Fall von Mobbing wird an der Jahnschule interveniert; und weil Mobbing ein systemisches Problem ist, findet eine systemische Intervention statt, d. h. im Verlauf des zweitägigen Sozialtrainings werden Mobbing-Fälle sichtbar und den beteiligten Schüler*innen durch emotionale Erschütterung bewusst gemacht. Es entstehen frühzeitig die entscheidenden Möglichkeiten zur Intervention, Aufhänger können in der Klasse widerlegt und aktive Verteidiger*innen installiert werden. Dadurch und durch das Instrument der gewaltfreien Selbstbehauptung wird für die Opfer ein wichtiges Hilfesystem geschaffen.

Kommt es zu einem späteren Zeitpunkt zu Mobbing, kann auf das Sozialtraining aufgebaut werden.

Die Lehrer*innen haben eine Fortbildung zum Thema Mobbing und Fallstricke des Mobbings durchlaufen.

 

Zudem arbeitet die Schulsozialarbeit mit dem „No blame Approach“- Ansatz.

No blame Approach

Dieser systemische Ansatz arbeitet ohne Schuldzuweisung und Sanktion und ist sehr wirksam in der Anfangsphase von Mobbing.

Es ist eine wirksame Vorgehensweise, um Mobbing unter Schüler*innen zeitnah und nachhaltig zu beenden. Auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen wird verzichtet. Es ist eine lösungsorientierte Vorgehensweise und richtet ihren Blick auf konkrete Ideen zu entwickeln, den von Mobbing betroffenen Schüler*innen zu helfen und das Mobbing zu stoppen.

Der Ansatz vertraut auf die Ressourcen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen, wirksame Lösungen auch im Fall von Mobbing herbeizuführen. Die Praxis zeigt, dass dieses Vertrauen dankbar aufgenommen wird.

Hier ein link zu einem Film von „No blame Approach“:

https://www.youtube.com/watch?v=rOi0H_cJM3Y

Ergänzend werden zum Thema Gewaltprävention Aktionstage durchgeführt, Theater für die Schüler*innen gebucht und das Thema „Menschenrechte“ in den Unterricht eingebaut.

Oktober 2020: Präventionstheater „FAKE- war doch nur Spaß“ des „Ensemble Radiks“ aus Berlin. Thema Cybermobbing.

 

Eine erste Hilfe bekommt man sonst hier:

Die Nummer gegen Kummer ist in Deutschland kostenlos, der Anruf erscheint nicht auf der Telefonrechnung und du kannst anonym bleiben.

Kummer-Telefon für Kinder: 0800 111 0333 oder vom Handy: 116 111Sprechzeiten: Montag bis Samstag 14.00 - 20.00 Uhr (am Samstag sitzen Jugendliche am Telefon)

Kummer-Telefon für Eltern: 0800 111 0550 Sprechzeiten: Mo. - Fr. 9.00 - 17.00 Uhr, sowie Di und Do 17.00 - 19.00 Uhr

Telefonseelsorge0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222, täglich rund um die Uhr erreichbar. Der Anruf ist kostenlos und anonym. Träger der Telefonseelsorge sind u.a. die Kirchen in Deutschland.